Die Brettener Artillerie 1504 e.V.
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Die
Vorgeschichte dieser Kanone begann bereits in den 80er Jahren, als die
Brettener Landsknechte von einem ‘Grafen von Hohenberg’ ein kleines Geschütz
– die sogenannte Hohenberger Liesel – leihweise zur Verfügung gestellt
bekamen. Doch war dies auf Dauer kein tragbarer Kompromiss, weshalb sich
Franz Drapal 1990 entschloss, eine eigene Kanone zu bauen. In Radolfzell
wurde denn auch – gemeinsam mit Klaus Buck und Günther Breitenbach, zwei
Landsknechts – Schwarzpulverschützen der ersten Stunde – ein Kanonenrohr
erstanden, während Frank Goutier, ein weiteres Vereinsmitglied, eine
entsprechende Lafette konstruierte. Doch stellte sich bei der ersten Anprobe
des Rohrs heraus, dass dieses viel zu klein für die gerade erst gebaute
Lafette war. Ein größeres Rohr musste also her (Anm. d. Red: Männer und
ihre Spielzeuge – sowas lässt doch irgendwie tief blicken…) – die Suche
begann von Neuem. In Brandenburg wurde man schließlich fündig. Dort konnte
man bei einem auf Truppenübungsplätze spezialisierten Schrotthändler das
Geschützrohr eines russischen Panzers vom Typ T34 erstehen. Nach einer
kleinen Odyssee kam dieses endlich in Bretten an, wo es von der
Diedelsheimer Firma Dittes auf die Bedürfnisse der Landsknechte angepasst
wurde. So musste ein neues Mündungsstück gedreht werden, waren Zierringe
aufzusetzen sowie Schwanzschraube und Schildzapfen anzufertigen.
den
Stössel sowie das Fahrgestell kümmerte. Alles in allem steckten die
fleißigen Männer binnen vier Monaten über 500 Arbeitsstunden in das Projekt,
das im April 1991 seinen Erstbeschuss im Ulmer Beschussamt erfuhr. Übrigens
wurde dem Rohr (Kaliber 8,5 cm) die Waffennummer ’1504′ eingeschlagen, was
eine nette Anekdote angesichts des Brettener Peter-und-Paul – Festes
darstellt, das sich in den Ereignissen des Jahres 1504 begründet.Die etwa
400 Kilo wiegende Kanone ist für 320 Gramm Schwarzpulver sowie 45 Gramm
Vorladung je Schuss ausgelegt, was dem 85 Millimeter messenden Rohr
keinerlei Probleme bereitet, wie der alle fünf Jahre vorgeschriebene
Wiederbeschuss stets bewies. Die Beamten des Beschussamtes waren dabei von
Anfang an von der Franziska angetan, und bestätigten auf Nachfrage, dass
diese nach dem Balduff die größte Kanone war, die in Ulm je beschossen
wurde.